2004 - Hospizdienst Weinsberger Tal e. V.

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2004

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Dr. Marita Engels: Selbstbestimmung in der medizinischen Krise
Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung, auch in schwerer, vielleicht tödlicher Krankheit oder Krise. Für den Fall, dass er dann seinen Willen nicht mehr äußern kann, hat er die Möglichkeit "in guten Tagen" seine Wünsche in einer Patientenverfügung nieder zu legen. Das Finden geeigneter Formulare ist dabei längst nicht mehr das eigentliche Problem. Vielmehr liegt die Schwierigkeit darin, sich medizinische Grenzsituationen am Ende seines Lebens vorzustellen und mit klaren Formulierungen Ärzten und Angehörigen Hinweise oder Anweisungen für ihr Vorgehen zu geben.
Dr. Marita Engels wird in einem Referat mit Aussprache Problemsituationen schildern, Konsequenzen verschiedener Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen und vor allem erklären, mit welchen Formulierungen man in einer Patientenverfügung festhalten kann, was geschehen soll. Sie wird Inhalt, Form und Möglichkeiten aber auch die Grenzen einer solchen Verfügung an konkreten Beispielen darlegen. Dr. Engels arbeitet in der Strahlentherapie und ist fast täglich mit derartigen Entscheidungen konfrontiert. Rechtsanwalt Dr. Markus Kleine wird einleitend aus juristischer Sicht Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung erläutern.
Der Vortrag fand statt am Dienstag, 21.09.04, um 20 Uhr im Katholischen Gemeindehaus der Vater-Unser-Kirche in Willsbach, Sülzbacher Weg. Veranstalter sind die Kath. Kirchengemeinde St. Johann Baptist und der Hospizdienst Weinsberger Tal.
Über diesen gut besuchten Vortrag ist keine Presseveröffentlichung erschienen. Das Thema "Patientenverfügung" kommt in der Zeitung inzwischen zu oft vor. Allerdings hat dieser Vortrag das Thema vom Erleben des Betroffenen und den inhaltlichen Fragen des Verfügenden her aufgegriffen und sich damit von vielen ähnlichen Veranstaltungen unterschieden. Der Abend wurde von etwa 100 Personen besucht.
Kommentar in der Heilbronner Stimme vom 22.11.2004
Lebenswert
 
Unsere Gesellschaft krankt an der Widersprüchlichkeit, dass der Tod, natürlicher Begleiter jeglichen Lebens, ein Tabuthema ist. Anders ist kaum zu erklären, dass sich laut einer Studie mehr als drei Viertel aller therapieerfahrenen Krebspatienten für eine Behandlung entscheiden würden, die ihr Leben maximal um einige Monate verlängern könnte, aber mit erheblichen Nebenwirkungen und keiner Verbesserung der Lebensqualität verbunden wäre.
Lebensverlängerung um jeden Preis? Eine Frage, die aus der Warte eines gesunden Menschen ohne betroffene Angehörige nicht zu beantworten ist. Eine Frage aber auch, der man eine Gegenfrage entgegenhalten möchte: Könnte nicht, ganz unabhängig vom persönlichen Alter und Befinden, gerade das Wissen um den Tod das Leben lebenswert machen? Weil man in diesem allgegenwärtigen Bewusstsein bemüht wäre, sein Leben so zu leben, dass man jederzeit loslassen könnte im Wissen, "ich habe gelebt"? Ob ein Leben lebenswert ist oder nicht, das kann - und soll niemand entscheiden außer der Person, um die es geht.
Franziska Feinäugle



 Heilbronner Stimme, Dienstag, 16.03.2004
 Eltern können Abschied nehmenTrauerfeier für Fehlgeburten
 
Eine ökumenische Trauerfeier anlässlich der Beerdigung fehlgeborener Kinder veranstaltet das evangelische Klinikpfarramt Heilbronn am Freitag, 2. April, um 14 Uhr auf dem Hauptfriedhof, direkt beim anonymen Grabfeld der "Schmetterlingsgräber". Die Feier ist für jeden offen, auch wenn er keiner Religion angehört.
Anliegen ist, betroffenen Eltern einen konkreten Ort zu bieten, an dem sie auch mal eine Rose ablegen oder eine Kerze anzünden können. Für Fehlgeburten unter 500 Gramm besteht keine Bestattungspflicht und sie wurden deshalb bisher meistens eingeäschert. Durch tatkräftige Unterstützung von allen Seiten ist jetzt durch Beerdigung und Trauerfeier ein würdevoller Umgang möglich geworden. Das Besondere: Für die Betroffenen entstehen keine Kosten, weil Steinmetze, Friedhofsgärtner, Bestatter und das Friedhofsamt der Stadt Heilbronn mitarbeiten. (red)



Hospizdienst Weinsberger Tal:
Dr. Marita Engels: Selbstbestimmung in der medizinischen Krise
 
Jeder Mensch hat ein Recht auf Selbstbestimmung, auch in schwerer, vielleicht tödlicher Krankheit oder Krise. Für den Fall, dass er dann seinen Willen nicht mehr äußern kann, hat er die Möglichkeit „in guten Tagen“ seine Wünsche in einer Patientenverfügung nieder zu legen. Das Finden geeigneter Formulare ist dabei längst nicht mehr das eigentliche Problem. Vielmehr liegt die Schwierigkeit darin, sich medizinische Grenzsituationen am Ende seines Lebens vorzustellen und mit klaren Formulierungen Ärzten und Angehörigen Hinweise oder Anweisungen für ihr Vorgehen zu geben.
 
Dr. Marita Engels wird in einem Referat mit Aussprache Problemsituationen schildern, Konsequenzen verschiedener Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen und vor allem erklären, mit welchen Formulierungen man in einer Patientenverfügung festhalten kann, was geschehen soll. Sie wird Inhalt, Form und Möglichkeiten aber auch die Grenzen einer solchen Verfügung an konkreten Beispielen darlegen. Dr. Engels arbeitet in der Strahlentherapie und ist fast täglich mit derartigen Entscheidungen konfrontiert. Rechtsanwalt Dr. Markus Kleine wird einleitend aus juristischer Sicht Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung erläutern.
 
Der Vortrag findet statt am Dienstag, 21.09.04, um 20 Uhr im Katholischen Gemeindehaus der Vater-Unser-Kirche in Willsbach, Sülzbacher Weg. Veranstalter sind die Kath. Kirchengemeinde St. Johann Baptist und der Hospizdienst Weinsberger Tal. Info und Wegbeschreibung unter www.hospiz-weinsberg.de oder Telefon 01 72 / 9 53 97 09.



Vortragsreihe im Rahmen der Woche für das Leben
Die Würde des Menschen am Ende seines Lebens
Vorträge mit Aussprache
Montag, 19. April 2004, 20 Uhr
Dekan Thomas Frey: Leben in Endlichkeit
Für uns ist die Begrenztheit des Lebens eine tägliche Erfahrung. Unser Handeln ist an der Länge eines Menschenlebens orientiert. Aber wie wird man damit fertig? Wie geht die Religion damit um? Welche Perspektiven haben die Menschen in Jahrtausenden der Religions- und Geistesgeschichte entwickelt?
Gemeindehaus der Evang.-method. Kirchengemeinde Weinsberg, Bleich 38, 74189 Weinsberg
Donnerstag, 22. April 2004, 20 Uhr
Pfarrerin Christa Leidig: Sterben er-leben
Sterben ist ein Teil des Lebens – für den sterbenden Menschen, für sein Umfeld und für die Gesellschaft. Wie die letzte Lebensphase erlebt wird, ist von diesen Einflüssen geprägt. Drängende Frage ist, was für eine "Kultur des Abschiednehmens" brauchen wir, damit das Sterben individuell gelebt und gemeinsam erlebt werden kann.
Gemeindehaus St. Josef der Kath. Kirchengemeinde Weinsberg, Öhringer Str. 5, 74189 Weinsberg
Dienstag, 27. April 2004, 20 Uhr
Inger Herrmann, Stuttgart
Leben bis wir Abschied nehmen - Hospizbegeleitung
Die Zeit des Sterbens, kann sie mehr sein, als ein angstvolles Warten auf den großen Abschied? Wie verhindern wir, dass der soziale Tod vor dem körperlichen Tod eintritt? Würdiges Sterben heißt, mit dem Schwerkranken und Sterbenden in innerer Gemeinschaft bleiben. Nicht aktive Sterbehilfe ist gefragt, sondern Lebenshilfe in der Zeit des Sterbens.
Gemeindehaus Erhard-Schnepf-Haus der Evang. Kirchengemeinde Weinsberg
Dornfeldstr. 44, 74189 Weinsberg



Hospizdienst Weinsberger Tal, Sudetenstr. 6, 74189 Weinsberg Tel. 07134/914285,  E-Mail: vorstand@hospiz-weinsberg.de
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