2016 - Hospizdienst Weinsberger Tal e. V.

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2016

Archiv > Chronik
Der Freundeskreis Stationäres Hospiz, der Hospizdienst Weinsberger Tal
und die drei Weinsberger Kirchengemeinden laden ein:
Ökumenischer Gottesdienst für Verstorbene im
Franken-Hospiz und in der Begleitung des Hospizdienstes
In einem ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Bleibet hier und wachet mit mir!“ soll am Samstag, den 12. November 2016, um 15 Uhr in der Johanneskirche in Weinsberg der Menschen gedacht werden, die im vergangenen Jahr oder früher im Franken-Hospiz Weinsberg verstorben sind und all derer, die – auch in anderen Einrichtungen oder zu Hause – durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hospizdienstes im Sterben begleitet worden sind.
Fragt man sterbende Menschen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen, steht neben der Schmerzfreiheit vor allem der Wunsch nach Geborgenheit an erster Stelle. Auch Jesus teilt dieses Verlangen im Angesicht seines Todes: „Bleibet hier und wachet mit mir!“, bittet er seine Jünger. Er wollte vertraute Menschen um sich haben. Er wollte nicht allein sein.
Dasein, Ausharren, Aushalten am Bett des Sterbenden - obwohl man weiß, dass man dem anderen nicht folgen kann, ihn loslassen muss und dass man selbst zurückbleiben wird. Für Angehörige und Pflegende ist das eine intensive und schmerzreiche Phase – und doch auch eine wertvolle Zeit.
Im Gottesdienst wollen wir unseren Verstorbenen, unseren Erinnerungen und Erfahrungen noch einmal Raum geben. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es wieder die Möglichkeit bei Kaffee und Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen miteinander zu teilen.
Pfarrer Matthias Marschall
für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen
Evangelische, Evangelisch-methodistische und Katholische Kirchengemeinden Weinsberg
Gerhard Scherr
Freundeskreis Stationäres Hospiz
Horst Gold
Hospizdienst Weinsberger Tal
Freundeskreis Stationäres Hospiz e. V., Grantschener Str. 1/2, 74189 Weinsberg
Hospizdienst Weinsberger Tal e. V., Karl-Rebmann-Str. 8, 74189 Weinsberg
Ansprechpartner:
Pfarrer Matthias Marschall
, Weinsberg / Heilbronn, Tel. 07131-2703857
Kranken, Sterbenden und ihren Angehörigen hilfreich begegnen
Erwartungen – Hoffnungen – Hilfen
Pfarrerin Birgit Braun, Seelsorgerin in der Klinik Löwenstein, berichtet am Dienstag, 11.10.2016, um 20 Uhr im Evang. Gemeindehaus Lehrensteinsfeld (Ellhofener Str. 8) über ihre Erfahrungen im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen sowie deren Angehörigen.
Schwere Krankheiten bringen die Betroffenen, ihre Angehörigen und Freunde in eine Ausnahmesituation, die von Befürchtungen, Ängsten und Unsicherheit geprägt ist. Fragen tauchen auf: Wie findet man an einem Sterbebett die richtigen Worte? Wann sagt man etwas - und wann schweigt man besser? Und wenn man etwas sagt: was könnte hilfreich und gut sein - und was nicht? Was kann außer reden noch helfen? Und: gibt es auch etwas, was man besser sein lässt?
Es lohnt sich, schon in „guten Tagen“ über solche Fragen nachzudenken. Denn wer sich im Voraus Gedanken gemacht hat, kann später so manch eine Situation besser bewältigen.
Der Eintritt ist frei. Nach dem Vortrag bietet Pfarrerin Braun eine Aussprache an. Die Veranstaltung wird gemeinsam getragen vom Hospizdienst Weinsberger Tal e. V. und der Evangelischen Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld



Im Atem ruhen
Eine Einführung in die Atemarbeit – Hilfen im Alltag
Kerstin Müller wird am Mittwoch, 29.06.2016, 20 Uhr, mit Referat und praktischen Beispielen in dieses Thema einführen. Kerstin Müller ist Dipl.-Sprecherzieherin / Dipl.-Atemtherapeutin afa®. Veranstaltungsort:
Katholischer Gemeindesaal Weinsberg, Öhringer Str. 5.
Der Atem ist unser lebenslanger Begleiter. In ihm drücken wir uns aus, über ihn treten wir mit der Welt in Kontakt, durch ihn erfahren wir das Bewegtsein unseres Leibes und unsere innere Ruhe – die mit dem Ende unseres Lebens in die große Ruhe münden wird.
Das Üben der Wahrnehmung unseres Atemgeschehens, das Erlernen von „Anwesenheit im Atem“ eröffnet uns neue Räume und wir können uns unserem Gegenüber zur Verfügung stellen, ohne uns selbst zu verlieren. Wie wirkt sich unser Atmen auf uns selbst aus, welche Wirkung hat es auf die Andere, den Anderen?
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung wird gemeinsam getragen vom Hospizdienst Weinsberger Tal e. V. und der Katholischen Kirchengemeinde Weinsberg



Tränendes Herz heißt diese Blume. Sie könnte Sinnbild für die enge Verbindung von Liebe und Trauer sein.
Gesprächskreis für Trauernde
Tränendes Herz heißt diese Blume. Sie könnte Sinnbild für die enge Verbindung von Liebe und Trauer sein.
Keine Trauer ohne Liebe.
Vielleicht ist Trauer der Preis der Liebe...
Mit dem Tod eines geliebten Menschen leben zu müssen, ist sehr schwer. Vielen hilft es, sich mit denen auszutauschen, denen "Gleiches widerfuhr": Wie soll ich nun weiterleben? Wie halte ich das Dunkel aus? Wo suchen wir unsere Toten? Wie bleiben wir mit ihnen verbunden? Was dürfen wir für uns und für die Verstorbenen hoffen?
Um solche und andere Fragen soll es an den Gruppenabenden gehen.
Ort:
Pfarrsaal Bretzfeld-Waldbach
Leitung
Pfarrerin Petra Schautt
Termine:
08. und 22. Juni 2016 / 06. und 20. Juli 2016 / 03. August 2016 / 14. September 2016
Zeit:
Mittwochs, 20 - 21.30 Uhr
Information und Anmeldung:
Pfarrerin Petra Schautt, Tel. 07946-8985
oder
Diakonische Bezirksstelle Weinsberg, Tel: 07134-17767



Palliativmedizin am Lebensende
von Margit Stöhr-Michalsky
„Sterbezeit ist Lebenszeit", so war die Film-Dokumentation betitelt, die der Neurologe und Palliativmediziner Gian Domenico Borasio mit seinen Mitarbeitern entwickelte. Der Hospizdienst Weinsberger Tal hatte in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde Obersulm-Affaltrach zum Filmabend eingeladen. 60 Besucher zeigten Interesse an diesem Thema.
Im Film zeigte das Team an drei persönlichen Beispielen aus einem Palliativzentrum in München wie schwerstkranke Menschen in der ganzheitlichen Pflege und Betreuung, die Mediziner, Pflegepersonal, Physiotherapeuten und Seelsorger mit einschließt, begleitet werden. Die spirituellen Wurzeln und Bedürfnisse des Patienten sind dabei ebenso in den Blick genommen wie ein offener Umgang mit dem Sterben. „Die Palliativmedizin ist da, um Räume zu schaffen, um bis zum Schluss selbstbestimmt Lebensqualität zu erhalten und Schmerzen zu lindern", wurde im Film betont. Auch die Angehörigen werden begleitet.
Vor zehn Jahren wurde der Film gedreht. In dieser Zeit entstand auch die Palliativstation im Klinikum am Gesundbrunnen. „Die Pflege gibt viel Geborgenheit", berichtete Stationsleiterin Jutta Kiesel. „Dabei ist die Symptom-Kontrolle sehr wichtig". Aktuell gibt es acht Betten auf der Palliativstation in Heilbronn. Die Palliativstation am Gesundbrunnen arbeitet auch mit dem stationären Hospiz in Weinsberg zusammen. „Auch hier wird die Palliativmedizin umgesetzt", sagte sie. Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) im Kreis Heilbronn diene ebenfalls dazu, die Lebensqualität bis zum Ende zu erhalten.
„Sterbenszeit ist eine wichtige Zeit, um sich zu verabschieden, das Leben zu bedenken, auch dankbar zu sein", meinte Pfarrer Dirk Grützmacher. Das gelinge, wenn Ängste und Schmerzen gelindert würden. „Sterben ist mehr als das verzweifelte Warten auf den Tod", sagte der Autor im Film.
In der Dokumentation kamen Patienten und Angehörige zu Wort, Mediziner, das Team und der Palliativseelsorger. „Es ist ein schönes Gefühl, dass immer jemand da ist", erzählte ein Patient. Wenn Patienten sterben, erfolgt ein persönliches Ritual. „Rituale ermöglichen auch uns den Abschied", berichtete eine Schwester. Zweimal im Jahr werden Angehörige ins Palliativzentrum eingeladen und können sich austauschen, auch mit Ärzten und Pflegekräften. „Es ist ein Meilenstein in der Trauerarbeit", hieß es im Film.
Horst Gold, Vorsitzender des Hospizvereins Weinsberger Tal meinte zum Film: „Gian Domenico Borasio möchte das nötige Wissen weitergeben, damit möglichst überall in diesem Sinn gehandelt und ein Sterben „erster und zweiter Klasse" vermieden wird". Aber um die gezeigte angestrebte Situation zu erreichen, müsste noch viel getan werden. Positiv hat die Pflege auf der Palliativstation in Heilbronn und im Franken Hospiz in Weinsberg Karola K. (Name geändert) erlebt. Ihr Mann ist vor ein paar Wochen dort gestorben. „Mein Mann war bis zum Schluss sehr gut betreut und mir taten die Gespräche gut. Das Ritual am Ende hat mich beruhigt", sagte sie.
Film-Dokumentation
Sterbezeit ist Lebenszeit
Der Film ist eine Begegnung mit Patienten und Mitarbeitern einer Palliativstation und die Annäherung an eine neue Art der Sterbebegleitung. Er läuft am Dienstag, 07.02.2016 um 20 Uhr im Johanniterhaus Affaltrach, Am Ordensschloss 1. Herzliche Einladung.
Der Neurologe und Palliativmediziner Gian Domenico Borasio und seine Mitarbeiter entwickelten zusammen mit den Theologen Traugott Roser und Thomas Hagen neue Wege, Todkranken ein lebenswertes Lebensende zu bereiten und die Angehörigen angemessen zu begleiten. Die spirituellen Wurzeln und Bedürfnisse des Patienten sind dabei genauso im Blick wie ein neuer, offener Umgang mit dem Thema Sterben. Die Autonomie des Patienten wird gestärkt, damit aus dem Lebensschutz kein Lebenszwang wird und das Leben bis zum letzten Tag in Würde, gut versorgt und ohne vermeidbare Schmerzen gelebt werden kann.
Schwester Jutta Kiesel, Pflegedienstleiterin der Palliativstation des Krankenhauses am Gesundbrunnen, beantwortet Ihnen nach dem Film mit ihren persönlichen Erfahrungen Fragen zur palliativen Versorgung

Hospizdienst Weinsberger Tal, Sudetenstr. 6, 74189 Weinsberg Tel. 07134/914285,  E-Mail: vorstand@hospiz-weinsberg.de
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